Stadtlandplus

"Viel Platz und wenig Zäune: das ist meine Vision."

Interview mit Bertram von Fritsch, federführender Architekt des Wohnquartiers Stadtland+.

Frage: Herr von Fritsch, warum setzen Sie sich gerade in Eggersdorf für ein Bauprojekt ein?

Eggersdorf hat durch die Gigafactory eine einmalige Gelegenheit erhalten. Die Gigafactory ist mehr als nur eine Fabrik – sie ist ein Magnet, der Eggersdorf in den Mittelpunkt einer industriellen Revolution rückt. Wir als Projektentwickler, mit Sitz in Berlin, sehen hierin eine echte Perspektive und möchten diesen Impuls nutzen. Zugleich stehen wir in der Verantwortung, den Einheimischen echte, langfristige Vorteile zu bieten. Stadtland+ soll kein glänzendes Versprechen sein, sondern ein solides Fundament für die Zukunft bauen.

Frage: Wie nehmen Sie die Bedenken der Alteingesessenen auf?

Ich verstehe die Sorge um Veränderung und glaube zugleich fest, dass Veränderung die einzige Konstante im Leben ist. Deshalb ist unser Ziel von vornherein, zu ergänzen und zu verbessern, nicht zu ersetzen. Wir wollen, dass sich die Einwohner in der von uns erschaffenen Umgebung wiederfinden und Eggersdorf seine gewachsene Identität behält. Ziel ist, mehr Interaktion zwischen den Bewohnern zu ermöglichen, den ganz kleinen, deren Bewegungsspielraum wir vergrößern, aber auch den größeren und älteren Menschen, die einmal dort wohnen könnten.

Frage: Was bedeutet das Projekt für die Wohnsituation in Eggersdorf?

Wir reduzieren den Wohnraummangel. Stadtland+ wird den Wohnungsmarkt entlasten, ohne die Preise in die Höhe zu treiben. Unser Angebot wird neue, interessante Menschen nach Eggersdorf bringen. Menschen, die den Vereinen beitreten, ihre Kinder hier großziehen, die spätestens dann zu waschechten Eggersdorfern werden. Aber auch alteingesessene Eggersdorfer finden Platz in unserem Quartier, zum Beispiel in den barrierearmen Etagenwohnungen in den Mehrfamilienhäusern mit Aufzug und unmittelbarem Zugang zur Tiefgarage. Die Wohnungen werden optimal geschnitten sein für ältere Paare, die sich verkleinern wollen, ohne ihre Heimat verlassen zu müssen.

Frage: Sie sprechen davon, dass neue Menschen nach Eggersdorf ziehen werden. Wie gedenken Sie, die lokale Kultur zu schützen?

Ich glaube fest, Kultur schützt man am besten, indem man sie lebendig hält. Eine lebendige Kultur ist eine, die sowohl ihre Traditionen ehrt als auch neuen Impulsen offensteht. Eggersdorf hat bereits einen reichen kulturellen Schatz und eine lebendige Kultur. Durch Stadtland+ kommt eine neue Facette dazu. Die neuen Mitglieder der Gemeinschaft werden mit Sicherheit frische Ideen mitbringen und gleichzeitig das Gemeinschaftsgefühl stärken.

Frage: Wie sieht es mit der Infrastruktur aus?

Infrastruktur ist das Rückgrat einer jeden Gemeinde, und wir sind uns bewusst, dass mit Stadtland+ Fragen zum erhöhten Verkehrsaufkommen aufkommen. Ja, es wird eine Zunahme geben, aber weil wir am Ortsanfang bauen, wird die Beeinträchtigung für das Zentrum Eggersdorfs gering ausfallen. Aber Infrastruktur bedeutet mehr als nur Verkehr. Mit unserem Projekt fördern wir durch die Ansiedlung von Menschen auch neue Dienstleistungen wie medizinische Praxen, aber auch Gastronomiebetriebe. Wir denken umfassend – uns geht es darum, die Lebensqualität in Eggersdorf zu steigern. Stadtland+ wird so konzipiert, dass es nicht nur neuen Wohnraum schafft, sondern auch die Infrastruktur verbessert, die das tägliche Leben aller Eggersdorfer berührt.

Frage: Welche Herausforderungen sehen Sie bei diesem Projekt?

Die größte Herausforderung liegt darin, das Vertrauen der Gemeinde zu gewinnen und zu bewahren. Es ist essenziell für uns, transparent zu kommunizieren und zu demonstrieren, dass unser Engagement die Gemeinschaft in Eggersdorf stärkt. Wir möchten als zuverlässiger Partner wahrgenommen werden, der echten Mehrwert bringt – der das dörfliche Leben bereichert, ohne den Kern dessen, was Eggersdorf ausmacht, zu verändern. Uns geht es darum, eine Entwicklung zu fördern, die allen Mitgliedern der Gemeinschaft zugutekommt. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Planung genau das erreicht.

Frage: Was wünschen Sie sich von der lokalen Politik und den Bürgern?

Ich wünsche mir eine offene und ehrliche Zusammenarbeit. Unsere Türen stehen immer offen. Wir möchten, dass dieses Projekt Hand in Hand mit den Bedürfnissen der Menschen in Eggersdorf geht. Wir setzen auf Dialog und wünschen uns, dass unsere Bemühungen um Stadtland+ als Beitrag zur Stärkung der Gemeinschaft gesehen werden.

Frage: Welchen Einfluss wird das Projekt auf die natürliche Umgebung haben?

Die Umwelt, der Wald, das Grün, die Frischluft, all das sind lebenswichtige Bestandteile von Eggersdorf. Von Beginn an haben wir unter anderem mit einem umfassenden Wassermanagementsystem geplant, das Niederschlagswasser sammelt und nutzt. Dieses System ist ein zentraler Baustein unserer Planung, gerade weil Wasser in unserer Region ein kostbares Gut ist, haben wir es in jeder Phase unseres Projekts berücksichtigt. Ferner ist es unser Ziel, das Quartier in Holzhybridbauweise zu realisieren und so zu gestalten, dass es sich harmonisch in die bestehende Landschaft einbindet. Die wvm Gruppe hat sich schon lange selbst verpflichtet, den eigenen ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten – nicht nur hier bei Stadtland+, sondern in all unseren Projekten. Als aller erstes werden wir das bislang unzugängliche Grundstück von den Altreifen und Gerümpel befreien und alle Altlasten entsorgen.

Frage: Was erwarten Sie in den kommenden Jahren für Eggersdorf?

Ich sehe Eggersdorf wachsen – nicht nur in der Größe, sondern auch im Gemeinschaftssinn. Stadtland+ wird dazu beitragen, die Qualität des Lebens für jeden Einzelnen zu verbessern.

Frage: Fassen Sie uns Ihr Engagement für Eggersdorf abschließend noch einmal kurz zusammen, Herr von Fritsch.

Wir sind hier, weil wir an die Stärke und das Potenzial von Eggersdorf glauben. Unser Engagement ist langfristig und zielt darauf ab, echte Werte für die Generation von heute und morgen zu schaffen. Stadtland+ ist nicht nur ein Wohnprojekt für uns. Es ist ein Versprechen an Eggersdorf, seine Zukunft zu stärken und der Überalterung in der Gemeinde durch Zuwachs entgegenzuwirken, der die Gemeinschaft fördern wird.